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Fakultät für Sozialwissenschaften
Wissenschaftliche Tagung

Transformationen der Mensch-Tier-Beziehungen: Ursachen, Dynamiken und Folgen

13.-15. September 2023, Technische Universität Dortmund, Otto-Hahn-Str. 12

Vom ‚Veggieboom‘ bis zum globalen Verlust der Artenvielfalt, von der Haustierhaltung bis zur agrarpolitischen Regulierung landwirtschaftlicher Tierhaltung: Die Beziehungen zwischen Menschen und (anderen) Tieren sind facettenreich, häufig umstritten und befinden sich im Wandel. Obwohl Tiere in der Gesellschaft und für das soziale Handeln von Menschen vielfältige relevante Rollen spielen, hat sich die deutschsprachige Soziologie diesem Thema lange, wenn überhaupt, nur sporadisch gewidmet. Seit etwa 10 Jahren wächst jedoch die Zahl von Forschungsbeiträgen zu den unterschiedlichen Erscheinungen des Mensch-Tier-Verhältnisses spürbar. Die Tagung greift diese Entwicklung auf und widmet sich den unterschiedlichen Formen der Transformation der Mensch-Tier-Beziehungen. Die Tagung thematisiert insbesondere Formen, Dynamiken und Wechselwirkungen des kulturelle und institutionellen Wandels im Mensch-Tier-Verhältnis sowie der sich wandelnden tierbezogenen sozialen Praxen.

Birgit Pfau-Effinger und Marcel Sebastian
Podiumsdiskussion
Frithjof Nungesser
Karla Groth, Isabelle Sarther und Jennifer Schirrmacher
Nadja Neuner-Schatz

Tagungsbericht: “Transformationen der Mensch-Tier-Beziehungen: Ursachen, Dynamiken und Folgen“

Vom 13. bis 15 September 2023 fand an der Fakultät für Sozialwissenschaften der TU Dortmund die Tagung “Transformationen der Mensch-Tier-Beziehungen: Ursachen, Dynamiken und Folgen“ statt. Rund 60 Teilnehmende aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten in insgesamt vier Panels, zwei Keynotevorträgen und einer Podiumsdiskussion aktuelle Forschungsbeiträge und -perspektiven über die gesellschaftlichen Beziehungen zu Tieren.

Die Tagung begann nach der Begrüßung durch Bernd Sommer (TU Dortmund) mit einem Einleitungsvortrag von Marcel Sebastian (TU Dortmund) zum Thema “Dynamiken des Wandels der Mensch-Tier-Beziehungen”. In der daran anschließenden Keynote-Lecture mit dem Thema “Diet for an Egalitarian Planet: Liberating Farm Animals to Save Humanity” präsentierte Richard York (University of Oregon) den aktuellen Forschungsstand zu den ökologischen Auswirkungen landwirtschaftlicher Tierhaltung und diskutierte unterschiedliche Transformationspfade für eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft. Dabei plädierte er unter anderem dafür, die politische Verantwortung für diese Transformation nicht primär bei den Konsument*innen zu suchen, sondern konkrete politische Maßnahmen zum Ausstieg insbesondere aus der industriellen Tierhaltung umzusetzen.

Der zweiten Tagungstag begann mit einem Keynote-Vortrag von Birgit Pfau-Effinger (Universität Hamburg) zum Thema “Animal Citizenship in einer wohlfahrtsstaatlichen Perspektive. Überlegungen zu einem theoretischen Ansatz zur Analyse von Human-Animal Politiken”. Darin schlug Pfau-Effinger vor, theoretische Ansätze zu möglicher Staatsbürgerschaft von Tieren nicht auf normativen Ansätzen der relationalen Tierethik, sondern vielmehr auf Basis etablierter theoretischer Ansätze der politischen Soziologie der Wohlfahrtsstaats gründen zu lassen. Hierbei bezog sie sich vor allem auf T. H. Marshalls Typologie staatsbürgerlicher Rechte, die zwischen sozialen, politischen und zivilen Rechten unterscheidet.

In insgesamt vier Panels zu den Themen "Konfliktfelder Tierwohl und Tierschutz", "Konsum- und Produktionspraxen im Wandel", "Praxen im Kontext der Mensch-Tier-Beziehungen" sowie "Care im Kontext der Mensch-Tier-Beziehungen" wurden Forschungsbeiträge präsentiert und diskutiert. Diese Beiträge diskutierten unterschiedliche Formen sozialen Wandels und gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse und brachten die Vielfalt soziologischer und sozialwissenschaftlicher Zugänge zum Mensch-Tier-Verhältnis zum Ausdruck.

Zum Ende des zweiten Tagungstags fand die Podiumsdiskussion „Landwirtschaftliche Tierhaltung und sozial-ökologische Transformation: Möglichkeiten einer zukunftsfähigen Mensch-Tier-Beziehung“ statt. Moderiert von Bernd Sommer diskutierten die Soziologin Jana Rückert-John (Hochschule Fulda), der Agrarökonom Sebastian Lakner (Universität Rostock) und die Philosophin und Autorin Friederike Schmitz (Faba Konzept) über die Frage, welche Transformationen des Agrar- und Ernährungssystems grundsätzlich nötig, zur Lösung der Probleme tragfähig, und schließlich auch gesellschaftlich umsetzbar sind. Ein Teilfazit der Diskussion könnte lauten, dass eine weitgehende Transformation der landwirtschaftlichen Tierhaltung und mindestens eine deutliche Reduktion der Tierbestände zwar nötig wären, aber auch die Gefahr gesellschaftlicher Spaltung bergen. Hieraus ergeben sich zahlreiche Fragestellungen für die sozial-ökologische Transformationsforschung und die Soziologie, die im Rahmen des Podiums nur schlaglichtartig angerissen werden konnten.

Zum Abschluss der Tagung stellten sich Zoei Sutton (Editorin bei Society and Animals) und Anthony L. Podberscek (Editor-in-Chief bei Anthrozoös) im Rahmen einer “Meet the Editors”-Veranstaltung den Fragen des Publikums zum Publizieren in internationalen Fachzeitschriften der Human-Animal Studies.

Insgesamt war die Tagung durch eine engagierte und kollegiale Atmosphäre und durch Forschungsbeiträge auf hohem wissenschaftlichem Niveau geprägt. Marcel Sebastian, Hauptorganisator der Tagung, fasste in seinen abschließenden Worten zusammen, dass die soziologische und sozialwissenschaftliche Forschung in den letzten 10 Jahren eine deutliche Entwicklung durchgemacht habe. So sei die Soziologie der Mensch-Tier-Beziehungen mittlerweile theoretisch wie auch methodisch breit aufgestellt, an unterschiedlichen Professuren und durch mehrere Drittmittelprojekte vertreten und bringe zudem einen ausgezeichneten wissenschaftlichen Nachwuchs hervor.

Programm

Programm als PDF

Den Abstractband finden Sie hier

Alle Veranstaltungen finden statt in der Otto-Hahn-Straße 12, 44227 Dortmund, Raum E.003 (Ausnahmen: Panel 3 und 4, Raum 1.055)

 

Mittwoch, 13.9.23


ab 16 Uhr Anmeldung, Ankommen und Kaffee

16:30-16:45 – Begrüßung
Prof. Dr. Bernd Sommer (TU Dortmund)

16:45 – Einführung
Dr. Marcel Sebastian (TU Dortmund): Dynamiken des Wandels der Mensch-Tier-Beziehungen

17:15-18:45 – Keynote Lecture
Prof. Dr. Richard York (University of Oregon): Diet for an Egalitarian Planet: Liberating Farm Animals to Save Humanity

Donnerstag, 14.9.23

9:00-10:30 – Keynote Lecture
Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger (Universität Hamburg): Animal Citizenship in einer wohlfahrtsstaatlichen Perspektive. Überlegungen zu einem theoretischen Ansatz zur Analyse von Human-Animal Politiken

10:30-11:00 – Kaffeepause

11:00-13:00 – Panel 1: Konfliktfelder Tierwohl und Tierschutz
Moderation: Markus Kurth (Universität Kassel)

Dr. Johanna Künzler, Anne-Maria Parth und Prof. Dr. Colette Vogeler (Universität Speyer): Sauwohl oder armes Schwein? Eine vergleichende Analyse der öffentliche Nutztierwohl-Debatten in Deutschland und Frankreich

PD Dr. Frithjof Nungesser (Universität Graz): Grundstein für Wandel? Verbrauchertäuschung? Umerziehung? Rechtfertigungsdebatten um das Tierhaltungskennzeichen in Deutschland

Nadja Neuner-Schatz (Universität Innsbruck): Von Tierwohl in Tiroler Rinderställen

[Entfällt: Dr. Dr. habil. Stefan Mann (Schweizerische Eidgenossenschaft Agroscope): Zur Wahrnehmung toter Nutztiere in der Öffentlichkeit]

13:00-14:30 – Mittagsessen

14:30-16:30 – Panel 2: Konsum- und Produktionspraxen im Wandel
Moderation: PD Dr. Frithjof Nungesser (Universität Graz)

Christian Rombeck (Universität Erfurt): Veränderungen der Mensch-Tier-Verhältnisse im Kontext globaler ökologischer und sozialer Krisen und Auswirkungen von In-vitro-Fleisch auf Mensch-Tier-Beziehungen

Clara Wieghorst (Leibniz Center for Science and Society Hannover): Kultiviertes Fleisch als Weltverbesserungstechnologie – Transformation oder Fortsetzung bestehender Mensch-Tier-Beziehungen?

Philip Räubig (TU Dresden): Fortschritt im Mensch-Tier-Verhältnis? Eine kritische Anfrage

[Entfällt: Désirée Janowsky (TU Darmstadt): „[…] um das Leben der Tiere in Würde zu halten“ - Wandlungsdynamiken der Mensch-Tier-Beziehung im Metzgereifachgeschäft]

[Entfällt: Ricarda Kramer (TU Darmstadt): „Weil du einfach dieses ganze Vieh auf dem Tisch liegen hast“ - Weiblich konnotierter Fleischkonsum im Spannungsfeld von (lebendem) Tier und (totem) Fleisch]

14:30-16:30 – Panel 3: Praxen im Kontext der Mensch-Tier-Beziehungen
Moderation: Dr. Sarah Mönkeberg (Universität Kassel)

Dr. Thorsten Benkel (Universität Passau) und Matthias Meitzler (Universität Tübingen): Affekt und Besitz. Schnittmengen parasozialer und paraphiler Verhältnisse

Tabea Louis (Universität Hamburg): Den hündischen Beweis spüren – Polizeihunde in gouvernementalen Wissensbeziehungen

Simon Kleinert (Universität Kassel): … and a vegan world is possible!? Das Denken und Umsetzen proto-veganer Ansätze im Rahmen der materiellen Lebenswirklichkeit des 19. Jahrhunderts

16:30-17:00 – Kaffeepause

17:00-18:30 – Podiumsdiskussion
„Landwirtschaftliche Tierhaltung und sozial-ökologische Transformation: Möglichkeiten einer zukunftsfähigen Mensch-Tier-Beziehung“

Moderation: Prof. Dr. Bernd Sommer (TU Dortmund)

Diskutant*innen: Prof. Dr. Sebastian Lakner (Universität Rostock), Dr. Friederike Schmitz (Autorin und Philosophin), Prof. Dr. Jana Rückert-John (Hochschule Fulda)

Freitag, 15.9.23

9:00-11:00 – Panel 4: Care im Kontext der Mensch-Tier-Beziehungen
Moderation: Sarah von Querfurth (TU Dortmund)

Karla Groth (Ruhr-Universität Bochum), Isabelle Sarther (FernUniversität Hagen) und Jennifer Schirrmacher (Ruhr-Universität Bochum): Artenübergreifende Fürsorge als Notwendigkeit transformativer Mensch-Tier-Beziehungen?

Dr. Anna Schneider (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen) und Marc Bubeck (Universität Potsdam): "Navigieren zwischen Idealvorstellungen und praktischer Umsetzbarkeit: Institutionelle Rahmen und ihr Einfluss auf Mensch-Tier-Beziehungen“

Dr. Sarah Mönkeberg und Markus Kurth (Universität Kassel): Von der Versorgung zur Beziehungsarbeit? Empirische Einblicke in aktuelle Wandlungsdynamiken im Feld haustierbezogener Dienstleistungen

Dr. Svenja Springer und Dr. Christian Dürnberger (Veterinärmedizinische Universität Wien): Sterben inmitten des Lebens – Der Tod von Haustieren im Kontext der Thanatosoziologie

11:00-11:30 – Kaffeepause

11:30-12:30 – Meet the Editors
Dr. Zoei Sutton (Editor, Society and Animals) und Dr. Anthony L. Podberscek (Editor-in-Chief, Anthrozoös)

12:30-13:00 – Tagungsabschluss
Organisationsteam

Die Tagung findet statt an der TU Dortmund, Otto-Hahn-Straße 12, 44227 Dortmund.

 

Vom Hauptbahnhof Dortmund
Nehmen Sie die S-Bahn-Linie S1 in Richtung Solingen HBF oder Essen HBF bis zur Haltestelle "Dortmund Universität".

Von der Haltestelle "Dortmund Universität" (S-Bahn)
Gehen Sie von der Haltestelle in südwestlicher Richtung und überqueren Sie die Straße Vogelpothsweg. Laufen Sie weiter in südlicher Richtung, bis Sie in die Otto-Hahn-Straße einbiegen. Folgen Sie der Straße bis zur Nummer 12. Laufweg insgesamt etwa 900 Meter.

Alternativ können Sie von der S-Bahn Station den Bus 445 (alle 20 Minuten) bis zur Station "Meitnerweg" nehmen und von dort weiter zur Otto-Hahn-Straße 12 laufen.

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Wegen der begrenzten Platzwahl bitten wir jedoch um eine Anmeldung an veranstaltungen.us.fk17tu-dortmundde bis zum 8. September.

Tagungsthema

Vom ‚Veggieboom‘ bis zum globalen Verlust der Artenvielfalt, von der Haustierhaltung bis zur agrarpolitischen Regulierung landwirtschaftlicher Tierhaltung: Die Beziehungen zwischen Menschen und (anderen) Tieren sind facettenreich, häufig umstritten und befinden sich im Wandel. Obwohl Tiere in der Gesellschaft und für das soziale Handeln von Menschen vielfältige relevante Rollen spielen, hat sich die deutschsprachige Soziologie diesem Thema lange, wenn überhaupt, nur sporadisch gewidmet. Seit etwa 10 Jahren wächst jedoch die Zahl von Forschungsbeiträgen zu den unterschiedlichen Erscheinungen des Mensch-Tier-Verhältnisses spürbar. Die Tagung greift diese Entwicklung auf und widmet sich den unterschiedlichen Formen der Transformation der Mensch-Tier-Beziehungen. Dies soll konkret anhand der drei analytischen Schwerpunkte „tierbezogene kulturellen Ideen“, „soziale Praxen“ und „Formen des institutionellen Wandels“ sowie deren Wechselverhältnis diskutiert werden.

Der Wandel der kulturellen Ideen umfasst die unterschiedlichen Werte, Ideale und Weltbilder In Bezug auf das Verhältnis zwischen Menschen und Tieren. Die Frage, welcher Umgang mit Tieren angemessen und legitim erscheint, variiert sowohl im Hinblick darauf, welche Kategorie von Tieren (etwa „Haustiere“, „Nutztiere“ oder „Wildtiere“) jeweils gemeint ist, als auch zwischen unterschiedlichen Akteursgruppen und Milieus in der Gesellschaft. Kulturelle Leitbilder über Tiere sind insbesondere (aber nicht ausschließlich) in vielen westlichen Gesellschaften in Bewegung geraten und lange als allgemeingültig betrachtete Werte und Bedeutungszuschreibungen werden zunehmend infrage gestellt. So kulminieren etwa unterschiedliche gesellschaftliche Vorstellungen über die Funktion und den Status unterschiedlicher Tiere sowie kulturelle Vorstellungen über Tierschutz, Tierwohl oder Tierrechte immer häufiger in öffentlichen Deutungskonflikten über die Frage legitimer Mensch-Tier-Verhältnisse.

Der Wandel sozialer Praxen bezieht sich auf das tierbezogene Handeln individueller wie kollektiver Akteure. Auf der individuellen Ebene ist etwa in Deutschland ein Wandel der Lebensstile und Alltagspraxen zu verzeichnen, der seinen Ausdruck im sinkendem Fleischkonsum und der Popularisierung alternativer Ernährungsweisen wie Flexitarismus, Vegetarismus und Veganismus findet. Empirische Forschung konnte zeigen, dass die Anschlussfähigkeit neuer Ideen und Lebensweisen u. a. entlang der Dimensionen Geschlecht, Alter und Bildungsstand variiert. Auch die Interaktionsbeziehungen zwischen Menschen und Haustieren unterliegen einem Wandel und sind von einer zunehmenden Personalisierung dieser Tiere geprägt, die immer häufiger wie Familienmitglieder behandelt werden. Und nicht zuletzt spielen das Protesthandeln und die politischen Interventionen sozialer Bewegungen und zivilgesellschaftliche Organisationen eine wichtige Rolle bei der Aushandlung und der politischen Regulierung der Mensch-Tier-Beziehungen.

Die Transformation der Mensch-Tier-Beziehungen mündet ferner in unterschiedlichen Formen des institutionellen Wandels. Die kontroversen, gesellschaftlichen Debatten über die Reform der agrarpolitischen Regulierung landwirtschaftlicher Tierhaltung illustrieren beispielsweise die Relevanz der institutionellen Rahmung von Mensch-Tier-Beziehungen. Neben dem klassischen Tierschutzrecht umfasst die institutionelle Ordnung der Beziehungen zwischen Menschen und Tieren auch vielfältige Phänomene von der städtebaulichen Berücksichtigung tierlicher Interessen über Pensionsansprüche ehemaliger Polizeihunde und den jagdrechtlichen Status des Wolfs bis zur politischen Regulierung des Artenschutzes. Die Politik steht hier vor der Herausforderung, den gesellschaftlich eingeforderten institutionellen Wandel in diesem Spannungsfeld konfligierender Interessen und kultureller Ideale zu gestalten.

Thematische Orientierung der gewünschten Beiträge

Die Transformation tierbezogener kultureller Ideen, sozialer Praxen und Institutionen soll im Rahmen der Tagung mit Blick auf ihre Wechselbeziehungen sowie auf ihre Wandlungsdynamiken, Verursachungszusammenhänge und die sozialen Konsequenzen soziologisch beleuchtet werden. Einreichungen zur Untersuchung der Wandlungsdynamiken sollten die verschiedenen Pfade des Wandels sowie die Formen der öffentlichen und/oder individuellen Aushandlung konfligierender kultureller Ideen, sozialer Praxen und institutioneller Regelungen in den Blick nehmen. Beiträge zur Analyse der Ursachen dieses Wandels können beispielsweise nach den historischen, strukturellen, ökonomischen oder ökologischen Bedingungen, die relevante Prozesse des Wandels der Mensch-Tier-Beziehungen ausgelöst haben, fragen. Tagungsbeiträge zur Diskussion der Folgen der vielschichtigen Transformationen der Mensch-Tier-Beziehungen sollten schließlich zur Beantwortung der Frage beitragen, wie sich dieser Wandel auf die Beziehungen zwischen Menschen, zwischen Menschen und Tieren oder zwischen der Gesellschaft und „der natürlichen Umwelt“ im Allgemeinen auswirkt.

Der Call for Papers richtet sich sowohl an Forschende aus der Soziologie als auch aus sozialwissenschaftlichen Nachbarsdisziplinen. Er lädt sowohl Einreichungen aus dem Bereich der Theorie als auch empirische Forschungsarbeiten ein. Auch Beiträge, die sich nicht im oben genannten thematischen Aufriss der Tagung wiederfinden, dürfen eingereicht werden, sofern sie grundsätzlich einen Beitrag zur Analyse und Erklärung der Transformationen der Mensch-Tier-Beziehungen beitragen. Eingeladen sind ferner auch insbesondere solche Beiträge, die die komplexen Wechselwirkungen institutioneller, kultureller und handlungspraktischer Aspekte des Wandels im Verhältnis zwischen Menschen und Tieren sowie die unterschiedlichen sozialen Ziel- und Interessenskonflikten in diesem Zusammenhang analysieren.

Beitragseinreichung

Vorgesehen sind Präsentationen von 25-30 Minuten inkl. Diskussion. Beitragsvorschläge von einer Länge bis zu 250 Wörtern können bis zum 18. Juni 2023 an marcel.sebastiantu-dortmundde geschickt werden.

Für Vortragende ohne institutionelle Anbindung sind in begrenztem Umfang Mittel zur Förderung der Reisekosten vorhanden. Bitte machen Sie den Bedarf an einer solchen Unterstützung in ihrer Bewerbung kenntlich.

Gefördert aus dem Fonds Deutscher Studienpreis der Körber-Stiftung